
Vom 02. bis zum 04. Juni fand die RC DORFF Ausfahrt ins Siebengebirge statt. Ziel der Tour, die sowohl von Rennradfahren als auch von MTB-Fahrern absolviert wurde, war dieses Jahr das beschauliche Kurstädtchen Bad Honnef. Nachfolgend ein Tourbericht.
Tag 1, Die Hinfahrt
Freitagmorgen, 08:00 Uhr, Manni steht auf der Terrasse und denkt, ohh, das ist frisch, 8 °, bedeckt, genau wie vorhergesagt. Die Frage ist nicht was zieht man an, sondern was zieht man alles an. Die Herausforderung ist, dass es im Tagesverlauf +20° warm wird. Wohin dann mit den 3 Lagen, die dann zu viel sind. Das Gepäck wurde am Abend zuvor verladen, und würde erst im Laufe des Nachmittags am Ziel eintreffen. Also kurz-kurz mit Armlingen und Weste, mit der Aussicht zuerst ein bisschen zu frieren.
Michael K. und Micky starten um diese Zeit bereits mit ihren MTBs. Die beiden haben ein echtes Brett vor sich und lassen es entsprechend gemütlich angehen. Vor Ihnen liegen viele Höhenmeter auf vielen Trails. Nach ca. 3 Stunden gibt es die erste Riegel Pause in Heimbach an der Rur, bis hierhin haben sie erst 33 km, aber bereits 700 Hm. auf der Uhr. Hinter Heimbach geht es dann an eine echte Herausforderung: ein Trail mit bis zu 15% Steigung zwingt die beiden aus dem Sattel. Bei Km 38 wurde dann die 1000 Hm Marke geknackt. Bis zur Pause in Obergartzem können sie jetzt ein wenig entspannen und es kommen die ersten bergab Passagen.
Kurz vor 10 trudeln die ersten Rennradfahrer zum Parkplatz. Mario kommt nur mit einer Weste bekleidet, OK, das wäre den meisten anderen zu kalt, doch er grinst nur.
Stefan Zölsch führt die Gruppe, die nicht so viele Höhenmeter und ein paar Kilometer weniger fährt. Carmen, Sabine, Georg, Andreas, Peter K. und Stefan starten. Mannis Gruppe schließen sich Jona, Mario, Stephan, Hanna, Hanne, Kathinka, Dominik und Jana an. Es herrscht kalter Ostwind, wenn man nach Bad Honnef fährt fahrt man, richtig, nach Osten. Über Schevenhütte und Gürzenich geht es nach Kreuzau, weiter über Drove und Embken, mittendrin, der Ruf „Defekt“, das hatten wir schon lange nicht mehr. Bei Hanna ist der Reifen an der Seite offen, viele Hände helfen, ein Ersatzreifen wird beim Nachkommando bestellt, schnell ist der Schlauch gewechselt, CO2 -Patrone aufgesetzt und es geht weiter. Hinter Bürvenich, mitten in den Obstplantagen noch einmal, Hanna ist erneut der Pechvogel, diesmal dauert es etwas länger. Noch 16 Km bis zur Pause, gut, dass die Gruppe so schnell unterwegs war. Ein paar Minuten zu spät kommen sie zum Treffpunkt am Krewelshof in Obergartzem.


Stefans kleinere Gruppe ist schon fertig mit Essen, erstmal Hände waschen, Kaffee und Kuchen bestellt und in der Sonne aufgewärmt. Kurzer Erfahrungsaustausch, wie es so unterwegs war. Die Location kann man auch mal für eine Sonntagsausfahrt als Ziel wählen, es ist schön und weitläufig hier, das Angebot reichhaltig. Auch die Mountainbiker liegen gut in der Zeit, werden aber kurz vor der Pause von einem defekt gestoppt. Auf einem gemähten Wiesenweg liegt das getrocknete Gras recht hoch und wird von den Umlenkrollen des Schaltwerks aufgesammelt und schön in den Antrieb eingearbeitet. Also erstmal das ganze Heu aus Kette, Kassette und Umlenkrollen fummeln und dann zurück schieben, Strecke umplanen und weiter geht’s. Schlussendlich kommen die beiden, grinsend aber auch ein bisschen abgekämpft im Café an.
Nach kurzem hallo, machen sich auch die Rennradfahrer wieder auf den Weg. Hier war Halbzeit und der Rest sollte eigentlich gut rollen, ab jetzt kurz-kurz. Die Gruppe umfährt auf schönen Wegen Euskirchen und Rheinbach und die ersten Ermüdungserscheinungen treten ein, die Ortsschildsprints fordern ihren Tribut.
Auch bei den Mountainbikern wird die Strecke nach der Pause flacher, die Anstiege nicht mehr so lang und bissig. Die Tour führt an einigen schönen Ecken vorbei, Wasserschlösser und Ruinen. Hinter Euskirchen müssen sie den Damm der Steinbachtalsperre passieren. Der Damm ist aber wegen Bauarbeiten noch gesperrt, aber die Talsperre ist leer, also nehmen sie kurzerhand die Abkürzung durch die Talsperre.In Rheinbach bekommen sie Verstärkung von Nico, der die Mountainbiker von dort aus bis Bad Honnef begleitet. Die letzten 20 Km sind echt zäh, Beine und Kondition sind noch ok, aber das sitzen wird langsam beschwerlich.
Bei den Rennradfahrern kommen noch zwei kürzere Rampen, bevor es am Rhein entlang flach zur Fähre weiter geht. Nach der Überfahrt treffen die beiden Gruppen im Biergarten auf Kaiserswerth zum verabredeten Schmutzbier wieder zusammen. Marco, unser Gepäcktransporteur und Reifenlieferant, kommt auch dazu. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Hotel.
Das Essen ist für 19.30 Uhr bestellt, die Mounties sind mittlerweile in Bad Honnef angekommen. Nach fast 12 Stunden im Sattel stehen bei ihnen am Ende stehen 120 Km und 1800 Hm auf der Uhr.
Auch Roland, der erst später aufbrechen und die Strecke ganz allein bewältigt hat stößt noch rechtzeitig zur Gruppe.
Das Essen im Alten Standesamt ist gut, die Plätze im Außenbereich zwar etwas zugig, doch erträglich. Einen schönen Tag beschließt ein schöner Abend mit netten Gesprächen und einem Glas Roten oder was man/ frau so mag.