Ein Tourbericht von Manni und Stefan.

Freitag 7:10 Uhr, es ist feucht und frisch. Stefan und seine beiden Begleiterinnen machen sich auf den langen Weg nach Erden. Stefan, als alter Hase, ist zuversichtlich, dass er es sicher schafft, die beiden Damen sind Novizinnen und stehen beide vor der längsten und hügeligsten Tour ihres Lebens. Stefan führt die beiden sicher über Walheim und Roetgen nach Konzen, wo sie auf die Vennbahn abbiegen. Es ist immer noch feucht und nebelig. Elsenborn und Wirtzfeld sind die nächsten Zwischenziele, bevor das Trio den höchsten Punkt der Tour mit 686 m zwischen Krinkelt und Udenbreth erreicht. Nach einer kurzen Abfahrt erreichen sie Berk, um sich für das Weiterfahren zu stärken. Hier ist es jetzt zum Glück trocken. Pit ist selbstverständlich mit Brötchen, leckeren Belägen und natürlich reichlich Kaffee vor Ort. Nach der Stärkung und dem Auffüllen der Trinkflaschen steigen sie wieder aufs Rad. Der nächste Zacken lässt nicht lange auf sich warten, bei Baasem geht es noch einmal auf über 600 m hinauf. Entspannt rollen sie weiter, leicht bergab, über Stadtkyll, Jünkerath und Lissendorf, bevor das Gelände vor Hillesheim wieder ansteigt. Von 400 m geht es in Wellen wieder auf fast 600m. Hinter Waldkönigen beginnt die rasante Abfahrt nach Daun, 200 m Höhenverlust auf 6 km. Zweites Frühstück und nochmal die Flaschen füllen, hier ist es warm und sonnig. Auf dem Mosel-Maare- Radweg (MMR) ist es zunächst schattig, aber das Wetter wird immer besser und jetzt kommt sogar die Sonne heraus. Den MMR verlassen sie bei Gillenfeld um ein paar Kilometer gegen ein paar Höhenmeter einzutauschen. Die Pause in Wittlich lassen sie aus um über den letzten harten Zacken nach Ürzig an die Mosel zu fahren. Noch schnell die Serpentinen hinunter und entspannt flach an der Mosel nach Erden, geschafft, alle drei sind glücklich, besonders  Carmen und Nicha haben ein erleichtertes Grinsen im Gesicht und erzählen stolz, den später eintreffenden Erdenfahrern, von ihrem persönlichen sportlichen Erfolg, First Time Erden Finisher!  Respekt und Gratulation!

Freitag 07:30 Uhr, Gewusel auf dem Parkplatz am Friedhof. Radfahrer, Räder, Rucksäcke und Taschen stehen herum …….. Verwirrung, wo bleibt das Begleitfahrzeug? Kurz darauf Erleichterung, Paul und Pit treffen ein.

Ein paar Begrüßungsworte von Helmut und die beiden Gruppen starten nach Erden, eine mit dem Ziel die 200 voll zu machen, die anderen begnügen sich mit „nur“ 190km.

Manni hat nur vier Leute im Schlepptau, seine Erden-Touren sind berüchtigt für viele Anstiege und Gravel- Passagen. Der Start ist recht zügig und die Strecke führt über Eupen, um die Gileppe und Baraque Michel nach Signal Botrange. Die ersten 800 hm sind voll. Hinter Sourbrodt geht es über den Ravel, den sie bei km 54 bei Weywertz kurz verlassen, um etwas abzukürzen. Gleich wieder auf die Venn-Querbahn, der sie bis hinter Losheim folgen. Nun folgt das, was immer kommt, Anstiege und eine unpassierbare Ortsdurchfahrt. Schieben, kurz auf dem Bürgersteig fahren, schieben, OMG. Zum Glück ist es jetzt nicht mehr weit bis Berk. 80 km auf der Uhr. Natürlich sind die anderen Gruppen schon da, der Kaffee fast alle und man scharrt mit den Hufen, damit es weiter gehen kann; also nur kurze Pause. Zunächst mal wieder ein Anstieg, nach gut 100 km ist Blankenheim erreicht, hinunter ins Ahrtal. Doch nur kurz, bei Ahrhütte kommt ein kurzer giftiger Zacken, gefolgt von einem nicht ganz so fiesen. Hinter Ahütte (ja, diesmal ohne R) fahren wir über ziemlich wellige Straßen, gern mal 10 %, Vulkaneifel lässt grüßen, nochmal hinauf auf über 600 hm nach Heyroth. Kurz etwas bergab nach Dreis, um anschließend noch auf 630 m kurz vor Waldkönigen aufzusteigen. Flott hinunter nach Daun, Pause. Doch wo ist Pit, wo sind die anderen? Kurz bei den Gästen am Bahnhof gefragt, oh nein, die sind schon weg. Kurz Flaschen füllen und Vollgas, entgegen der geplanten Route über den MMR nach Wittlich. Der Plan geht nicht auf, irgendwo hinter Gillenfeld haben wir uns verfahren. Erstmal weiterfahren. In Mückeln kommen Zweifel auf, Google fragen, Google sagt geradeaus passt, Passanten sagen geradeaus ist die Ortsdurchfahrt komplett gesperrt, Baustelle, och nöö, nicht schon wieder! Geradeaus ist es. Hinter Mückeln links und hinter Oberscheidweiler auf den MMR, nach dem wir noch kurz durch das Flußtal des Sammetbaches (+und -100 hm) gefahren sind. Noch mehr Zeit verloren. Info von Kim, Pit wartet in Wittlich mit Essen und Getränken. Erleichterung macht sich breit. Trotzdem wird nicht gebummelt. Nach der kurzen Verpflegungspause in Wittlich macht Helmut Druck; die anderen Gruppen sind bereits in Erden und das Zielbier wartet. Über die Radwege an die Mosel bei Mülheim, alles scheint gut zu werden. Bei Bernkastel über die Brücke und dann kommt der Gegenwind. 200 km in den Beinen, 10 noch vor der Brust. Es bläst heftig von vorn. Marcus macht die Pace, die Wechsel der anderen entlasten ihn nur kurz. Zwei Fremde hängen sich an uns, schon bald werden sie schonungslos im Wind fahren gelassen bis wir nicht mehr folgen können.

Endlich kommt der Campingplatz in Sicht, ein fröhliches Lächeln aufsetzen, Trikot richten und sich still unter die anderen Finisher mischen. Ich freue mich auf das Zielbier, doch es kommt Kölsch, egal, rein damit! Fazit: Alle heil, sturzfrei und gesund angekommen, müde? Ja, aber das muss so!

Sonntag 09:00 Uhr Campingplatz, alles ist still, vier einsame Radfahrer versammeln sich für die Rücktour nach Breinig, diesmal die kurze, knackige Variante. Heinz H. wünscht uns brötchenholend eine „gute Fahrt“.

Über die Mosel nach Ürzig hinauf, oben friert keiner mehr 😉. Die Bergwertungen werden vorher ausgehandelt. Weiter geht es hinauf bis Nieder- und Oberscheidweiler. Wir fahren weiter leicht bergan, bis wir kurz vor Daun den MMR verlassen. Auf 0,8 km 160 hm hinunter, so macht Radfahren Spaß. Die Gegenseite macht (120 hm hinauf auf 700 m) das nicht so. Gleich wieder hinab nachGemünden um dann beim Thema bergauf die Krone aufzusetzen. Bei Neukirchen erreichen wir mit Steigungen um die 10 % die 600 m, ein kurzes Stück hinunter nach Neroth um dann erneut mit zweistelligen Werten die vorläufige Höchstmarke von 612 m zu erreichen. Nun etwas entspannter Richtung Gees und Gerolstein, ein kurzer Zwischenhügel, diesmal ohne Bergwertung, Manni pusht. In Gerolsteins Zentrum sind viele Menschen, Musik, Ansprachen, ein Fahrzeug vom SWR macht uns Platz, Empfangskomitee für uns? Nee, wohl doch nicht. Pause,

Markus (ja, der mit K) fragt, ob es so hügelig weiter geht Nee, das wird schon einfacher (wenn der wüsste), lecker Kaffee und Kuchen, Flaschen füllen und weiter zunächst nach Bewingen und Dohm. In Bolsdorf links ab, ach nee, doch nicht da ist ein 18 Prozenter mit schlechter Oberfläche; der wird sauber umfahren, die Höhe müssen wir trotzdem erreichen. Links ab auf den Kyllradweg. Ab hier ist es „entspannt“, stetig leicht steigend, manche nennen es wellig, ansteigend. Das muss doch auch anders gehen, vor Hallschlag runter vom Kyllradweg, hinunter nach Hallschlag und oben wieder auf den Kyllradweg, eben mal 2 km gespart, geht doch.

Vor Jünkerath ein Anruf, Mike. Wir sind in Bütgenbach, wo seid ihr? Kurz ausgesprochen und irgendwo hinter Losheim auf dem Kyllradweg / Vennquerbahn haben wir uns dann getroffen, Biaggio, Jürgen und Mike. Tolle Geste, danke dafür! Nachdem die wichtigste Frage „Wo ist die nächste Pause geplant?“ geklärt war, fahren wir gemeinsam nach Bütgenbach. Glück gehabt, Cafè Heinen macht ab morgen Betriebsferien. Kurz die uns erwartenden Damen begrüßt, die konfusen, bedienenden jungen Mädels noch mehr verwirrt, teilweise ohne Kaffee oder Cola fahren wir dann über die Vennbahn und die Hahner Straße zu Bellini. Zusammenfassend würde ich sagen, dass wir die Strecke von 152 km in 6 Stunden bewältigt haben, ist eine gute Leistung, die wir abschließend mit weizen- oder gerstehaltigen Getränken und gutem Essen entsprechend gewürdigt haben. Ausdrücklichen Dank an Mike und das Begleitkommando für die moralische und windtechnische Unterstützung!!!

Für die Hin- und die Rücktour bedanke ich mich bei meinen Mitfahrern für die kameradschaftliche Zusammenarbeit auf dem Rad. Mir hat es echt Spaß gemacht und dem Verein danke ich für die Organisation.