
Es ist Freitag Morgen 7.30 Uhr, das Thermometer zeigt bescheidene 13 Grad an aber das Wetter ist trocken. Lange Zeit sah es so aus, als würde die jährliche Vereinsfahrt des RC Dorff an die Mosel dem Regen zu Opfer fallen. Erst in den letzten 24 Stunden hatten sich die Wetteraussichten für Freitagmorgen verbessert. So sind die 18 Fahrer*innen dann auch dankbar, dass die rund 200 Kilometer lange Strecke nach Erden auf trockenen Straßen beginnt.
Um den unterschiedlichen Leistungsansprüchen der Teilnehmer*innen gerecht zu werden, steht neben der „Classic-Tour“ die jedes Jahr gefahren wird erstmals auch eine leicht geänderte Strecke auf dem Programm die rund 15 Kilometer länger ist und 400 zusätzliche Höhenmeter beinhaltet. Schon in Venwegen teilt sich das Starterfeld deshalb in zwei Gruppen auf.
Zunächst einmal gilt es über Rott und Roetgen bis hinauf nach Lammersdorf zu kommen. Und auch wenn die Steigung in moderatem Rennradtempo zurückgelegt wird wird es den Fahrern*innen trotz der 13 Grad erstmals warm. Die Wärme hält allerdings nicht lange an denn auf den folgenden Kilometern bis Kalterherberg wird es zunehmend frischer. Nur noch 11° erreicht dort das Thermometer und so entschließen sich die Fahrer, Peter im Versorgungsfahrzeug zwar freundlich zuzuwinken, aber Jacken, sowie Arm- und Beinlinge anzulassen bis zur ersten Pause nach 70 Kilometern in Berk.

Dort treffen die beiden Startgruppen dann auch wieder zusammen und erleben eine Premiere: Erstmals seit Beginn der Fahrten nach Erden sind die Radfahrer und Radfahrerinnen vor dem Versorgungsfahrzeug, welches Kaffee und Brötchen im Kofferraum hat, am Treffpunkt. Vollsperrungen und Baustellen zwangen Peter zu mehreren Umwegen und so erreicht dieser den Pausenplatz in Berk mit knapp einstündiger Verspätung.
Frisch gestärkt, aber leider immer noch nicht aufgewärmt, setzen die Fahrer*innen die Tour fort. Nach wenigen Kilometern erfolgt erneut eine Streckenteilung und einige Fahrer entscheiden sich kurzfristig, auch die etwas hügeligere Route zu nehmen. Schnell werden Hillesheim und Gerolstein hinter sich gelassen bevor zwischen Pelm und Daun die Steigung der Kategorie 3 an der L27 und L28 hinter sich gelassen werden muss.
In Daun treffen sich beide Gruppen erneut zu einer kurzen Rast und es wird auf Nachzügler gewartet. Für die Fahrer der Classic-Strecke beginnt nun die lange Abfahrt bis nach Wittlich. Vornehmlich in Einerreihe und stets wachsam um den zahlreichen Pollern ausweichen zu können erreichen die Fahrer*innen nach rund 160 Kilometern den letzten Verpflegungsstopp in Wittlich. Hier hat die Temperatur ein sehr angenehmes Niveau erreicht.

Eine kleine Unachtsamkeit führte zu einem kleinen Sturz, der allerdings außer Schürfwunden ohne Folge bleibt und so kann das Fahrerfeld die letzten 30 Kilometer bis Erden in Angriff nehmen. Begleitet werden sie dabei von Vereinsmitgliedern die von Erden aus mit dem Fahrrad zum Treffpunkt nach Wittlich gekommen sind.
Die letzten Kilometer von Bernkastel-Kues bis Erden sind von starken Gegenwind geprägt, trotzdem lässt es sich der 82-jährige Alterspräsident nicht nehmen, sich an die Spitze des Feldes zu setzen und die Gruppe sicher nach Erden zu führen. Eine schöne Geste und sicher auch ein toller Anblick.
Bis die zweite Gruppe mit einer Verzögerung von knapp 30 Minuten ebenfalls den Campingplatz in Erden erreicht bleibt ausreichend Zeit, sich mit frischen und und kalten Getränken zu stärken bevor Stefan die 8 Erden-Debütanten/-innen mit einem Finisher- Shirt überrascht:

Mit einem Abendessen welches in mehreren Gruppen stattfinden endet der Anreisetag. Am Samstag steht vornehmlich ein individuelles Programm auf der Tagesordnung. Einige Fahrer*innen drehen noch eine entspannte 70 Kilometer Runde, andere Besuchen mit der Familie einen Dinopark oder wandern durch die Weinberge. Das gemeinsame Abendessen und den geselligen Abend genießen die Vereinsmitglieder dann aber wieder gemeinsam im Weingut Sankt Anna in Erden. Bei Spießbraten, Kartoffelsalat und Moselwein rückt Alt und Jung näher zusammen, Erfahrung und Wissen wird ausgetauscht und alle haben eine Menge Spaß. Der Spaß – insbesondere in Bezug auf den Moselwein – muss für einige jedoch schon recht früh enden, denn für Sonntag Morgen steht für einen Teil der Fahrer die Rückfahrt nach Stolberg an.
Die Rückreise findet wahlweise von Erden oder von Daun aus statt. Von Daun aus sparen die Teilnehmer rund 900 Höhenmeter und 60 Kilometer, sie können es etwas entspannter angehen lassen. Die andere, etwas größere Gruppe, fährt über Gerolstein um dort mit Kaffee und Kuchen die Nahrungsreserven zu ergänzen. Die beiden Gruppen treffen sich in Bütgenbach und legen eine gemeinsame Pause in Küchelscheid bei Kaffee und Waffeln ein. Die letzten 50 Kilometer zurück bis Breinig legen sie gemeinsam zurück.
Pünktlich um 18 Uhr trifft die Gruppe in Breinig ein. Um 18.06 Uhr fängt es an zu regnen. Perfekt! Nach einem kurzen Abendessen in der Pizzeria Bellini kehren alle müde, aber zufrieden und mit tollen Erinnerungen an das Radsportwochenende nach Hause zurück.