
Der BSR-Radsporttag hat den Zuschauern wieder eine Menge geboten. Mehrere Radrennen, ein Derny-Rennen auf der Straße sowie ein Einzelzeitfahren standen auf dem vollen Programm, und die Sportler aller Altersklassen begeisterten das Publikum. Die Sieger der Herzen allerdings waren sämtliche Starter in einer ganz besonderen Disziplin: Mehr als 50 Kinder im Alter von ein bis vier Jahren haben am zweiten Laufradrennen im Rahmen des BSR-Radsporttags teilgenommen und verzauberten die Zuschauer.
Das Sportspektakel in Breinig war insgesamt ein voller Erfolg – wenn auch mit kritischen Momenten. Relativ früh im Hauptrennen, das Benjamin Sydlik gewann (siehe Lokalsport Seite 18), setzte leichter Regen ein. „Das ist das gefährlichste Wetter überhaupt beim Radrennen“, meinte Rennleiter Markus Ganser. „Wenn die Strecke richtig nass ist, können die Fahrer das gut einschätzen, und meist passiert nichts. Auf einer langsam nass werdenden Strecke aber können die Kurven zunächst noch schnell gefahren werden. Irgendwann nehmen die Reifen jedoch die Nässe auf, und Vorsicht ist dann geboten.“
Und so kam es auch: Mehrere Fahrer stürzten in der schnellen Kurve nach Start und Ziel. Markus Ganser wurde es zu heikel, und der Rennleiter verkürzte die Distanz des Hauptrennens. Vor allem aber positionierte Ganser sich sogleich vor der brisanten Kurve und warnte die Fahrer eindringlich vor der rutschigen Gefahr. „Das ist halt Radrennsport. Manche Fahrer nehmen zu viel Risiko, andere fahren sehr konservativ in die Kurve – da kann es zu Stürzen kommen. Glücklicherweise hat sich aber beim BSR-Radsporttag kein Aktiver wirklich verletzt“, sagte Ganser nach dem turbulenten Hauptrennen.
Für den Rennleiter war letzteres der entscheidende Punkt, um ein rundum positives Fazit zu ziehen. Der vom RSC Stolberg und RC Dorff ausgerichtete BSR-Radsporttag habe einmal mehr Maßstäbe gesetzt. „Vergangenes Jahr sind beim ersten Laufradrennen noch 20 Kinder an den Start gegangen; heute waren es mehr als 50. Statt acht Derny-Duos haben wir diesmal zehn auf die Straße gebracht, und grundsätzlich waren alle Starterfelder sehr gut besetzt, denn es gab erfreulich viele Voranmeldungen und auch Nachmeldungen.“ Was gute Gründe habe, meint Ganser.

„Der BSR-Radsporttag ist für Fahrer wie Zuschauer attraktiv. Möglich wird die Veranstaltung in erster Linie zwar durch den Hauptsponsor, aber es gibt viele weitere finanzielle Unterstützer, so dass wir nicht nur die üblichen Preisgelder ausschütten können, sondern es beim BSR-Radsporttag deutlich mehr Rundenprämien in allen Rennen zu gewinnen gibt als bei anderen Rundrennen.“ Dieser Anreiz für die Fahrer beschere wiederum dem Publikum spannende Wettbewerbe mit nahezu ununterbrochener Aktion.
Was das Hauptrennen angehe, so übe die Fahrt vom Hellen über die Dämmerung bis in die Dunkelheit auf ausgeleuchteter Strecke nicht nur auf die Zuschauer eine große Faszination aus. „Solche Abendrennen sind sehr selten, und die Fahrer genießen diese Atmosphäre bei aller Anstrengung auch.“
Inklusive Laufradrennen gab es übrigens sieben Starterfelder beim BSR-Radsporttag, in denen insgesamt 12 Klassen um die Preisgelder und Pokale wetteiferten. Bei Haupt- und Derny-Rennen übrigens freuten sich die auf dem Podest platzierten Fahrer über einzigartige Pokale, die der Breiniger André Hennecken aus hiesigem Blaustein angefertigt hat.
Und kaum war der letzte Pokal überreicht, nahm ein wenig beachtetes, aber sehr sehenswertes Spektakel seinen Lauf: In Windeseile machten sich freiwillige Helfer daran, den Rundkurs zurückzubauen, so dass nur wenige Minuten nach der letzten Zieleinfahrt die ersten Streckenabschnitte schon wieder so aussahen, als sei zuvor überhaupt nichts geschehen. „Das geht Hand in Hand und ist genauso gut eingespielt wie die Vorbereitung, der Aufbau und die Verpflegung von Sportlern und Publikum neben der Strecke“, sagte Markus Ganser.
Der Rennleiter betonte, für eine Sportveranstaltung in der Größe des BSR-Radsporttags seien vier Komponenten zwingend nötig: die Fahrer, die Zuschauer, die Sponsoren und nicht zuletzt die fleißigen Ehrenamtler. „Die Helfer aus den Reihen von RC Dorff und RSC Stolberg sowie Freiwillige ohne Vereinsanbindung leisten großartige Arbeit. Das gilt auch für das DRK Breinig und das THW Stolberg, das die Strecke ausleuchtet. Die Breiniger Schützen überlassen uns zudem ihr Vereinsheim für den BSR-Radsporttag. Ohne das Engagement der Ehrenamtler und der Sponsoren wäre die Veranstaltung gar nicht möglich“, hob Ganser hervor.
Quelle Text: Aachener Zeitung, 19.08.2019
Quelle Fotos: Christian Moll, Photography Rheinland